Mittwoch, 18. September 2024

Tag 24: Gemütliches Auslaufen zum konspirativen Treffpunkt

Krün - Walchensee - Kesselbergpaß
(18,6 km - 170 Hm auf - 230 Hm ab)

Heute wäre ich ja eigentlich von der Weilheimer Hütte gen Walchensee abgestiegen. Allerdings war klar, daß auch dort Schnee-bedingt kein Durchkommen möglich sein würde und jetzt werden dann sogar (die auffindbaren) Schafe von dort ausgeflogen: Bericht auf Merkur.de

Ich starte in Krün im Grünen und werfe gleich mal einen Blick zurück gen Süden auf die weißen Berge:

Nicht mit dem Heli aber in rote Konservenbüchsen werden in Wallgau viele andere Wanderer verladen (ohne Netz - und doppelten Boden) und sind dann damit unterwegs...

... komische Sitte: Könnte mir ja nicht passieren :-)

Vorteil: So sind die Menschenmassen nicht im Weg ;-)

In Richtung Ortsende von Wallgau und dann über den kleinen Paß an der Deutschen Alpenstraße (hier: B11) geht es gen Norden und dann hinab gen Walchensee.

Kurz vor dem Erreichen des Sees treffe ich noch einen älteren Radfahrer, dessen Herkunft bereits eineindeutig aus EINEM Wort über das (Nicht-)Benehmen eines Hundes ableitbar ist: [Quearch]

Ein Exil-Franke, der seit gut 25 Jahren hier in der Gegend wohnhaft ist: DER hat den Intelligenz-Einbürgerungs-Test (im Gegensatz zu mir) wohl bestanden (Verona - München, Tag 23). Respekt !

Nach Einsiedl führt der Fußweg nochmal über einen ordentlichen Hügel, wo mich ein weiterer älterer Herr auf der Suche nach seiner Frau einholt: Auch hier höre ich sofort unverkennbare Klänge und wir stellen fest, daß er aus Veitsbronn und somit nur zwei Dörfer weiter von Herzogenaurach kommt. Wir gehen bis zum Camping-Platz am Ufer zusammen, dann lasse ich ihn mit der Frauen-Suche wieder alleine: Ich hoffe, er wird noch vor Ostern fündig ;-)

Nach 2,25 Stunden habe ich die 13,2 Kilometer bis zum konspirativen Treffpunkt im Zentrum des Ortes Walchensee zurückgelegt und bin somit sogar fünf Minuten vor meinen motorisierten Eltern vor Ort.

Nach einer kleinen Stärkung gehe ich weiter am See entlang: Dieses Teilstück des E4/Maximilianswegs kenne ich bereits vom letzten Jahr und auch diesmal will es mit der Überschreitung Heimgarten-Herzogsstand nicht klappen, wenn ich mir die Schneelage so ansehe.

Nachdem das letztes Jahr (Wien - Nizza, Tag 26) schon nicht funktioniert hatte, war das für dieses Jahr als eine optionale Schleife mal grob vorgesehen.

So aber gehe ich wieder direkt am See entlang und treffe noch eine Mutter mit erwachsener Tochter, die auf dem Jakobsweg von München bis ins Inntal unterwegs sind. Wir tauschen uns etwas aus und die beiden klagen über die teuerste (und schlechteste) Übernachtung im nahen Kochel (am gleichnamigen See) und daß sie gerade große Probleme haben, Unterkünfte zu finden (für heute haben sie auch noch nichts und hoffen in Walchensee oder Wallgau fündig zu werden). 

Ich kann das Problem (also eigentlich beide) nur zu gut verstehen:

1. Preis und Leistung korrelieren häufig nicht.

2. Ohne Bodenkontrolle (die zu Hause im Back-Office Übernachtung-Optionen evaluiert und ggf. Routen-Anpassungen vornimmt) bist Du heutzutage fast verloren. Ich frage mich, wie das beispielsweise die Lukans damals Anfang der 80er-Jahre auf ihrem Weg von Wien nach Nizza über die Alpen gemacht haben: Kein Mobiltelefon, keine Internet-Recherche, kein GPS. Wahnsinn ! Respekt !!

Nach Urfeld (mit der unmöglichen Jugenherberge: ab zwei Nächte...) gehe ich noch ein Stück weiter bis hinauf zum Kesselbergpaß...

... von wo aus ich dann gen Tutzinger Hütte weiterwandern werde:

Aber für heute ist erst mal gut und ich lasse mich vom roten Taxi aus Nordbayern einsammeln.

Mit den Eltern gehe ich dann noch ein wenig auf Sight-Seeing-Tour...


Begegnungen:

- 1 Eichelhäher

- 1 radelnder Exil-Franke (vor 25 Jahren aus Ansbach gekommen)

- 1 älterer Herr aus Veitsbronn, auf der Suche nach seiner Frau

- Eltern in/am Walchensee

- Mutter + erwachsene Tochter aus Hamburg auf dem Jakobsweg von München ins Inntal


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